Die kulinarische Geschichte der Garnelen
Obwohl der Garnelen-Boom in Mitteleuropa erst in den letzten Jahren entstand, wissen andere Regionen schon lange über ihre vielen Vorzüge. In diesem Beitrag sehen wir uns die lange Geschichte und Verbreitung der leckeren und weltweit beliebten Krustentiere genauer an.
Was lange währt….
Von Afrika bis Asien, von Australien nach Zentralamerika: Überall, wo das Klima es erlaubte, ernähren sich Menschen schon seit Jahrtausenden von Garnelen.
Die ersten europäischen Aufzeichnungen über die Zubereitung von Garnelen stammen noch aus der Antike. So bezeichnete der griechische Literat Athenaios sie bereits im dritten Jahrhundert A.D. als den leckersten aller “Fische”. Wie sehr die kleinen Krebstierchen die Küche bereichern können, zeigte sich aber schon damals an der je nach Region grundlegend unterschiedlichen Zubereitung.
Während die frühen Griech*innen es bevorzugten, die Garnelen in Feigenblätter zu wickeln und dann zu kochen, wurden sie in römischen Städten geröstet und mit Honig beträufelt serviert.
Ost und West
In China gelten Garnelen schon seit langer Zeit als beliebte Delikatesse und sind, zusammen mit anderem Seafood, ein fixer Bestandteil des Speiseplans. Marco Polo zeigte sich auf seinen Reisen im 13. Jahrhundert bereits überrascht von den “Fülle” an Garnelen, welche auf den großen Märkten im Reich der Mitte angeboten wurden.
Eines der dort beliebtesten Rezepte ist die “Betrunkene Garnele”, bei der die Krebstierchen entweder in eine Marinade aus Alkohol eingelegt oder direkt in Reiswein gekocht werden.
Auch auf dem nordamerikanischen Kontinent fischten die damaligen Ureinwohner*innen, wie der Muskogee-Stamm, bereits lange vor der Ankunft der Europäer*innen Garnelen aus den Gewässern. Die Tiere gekocht mit Maisgrütze zu servieren ist eine noch heute in den US-Südstaaten weit verbreitete Vorspeise, welche nachweisbar auf dieses kulturelle Erbe zurückgeht.
Garnelen für alle
Wie anhand der aufgezählten Beispiele sichtbar wurde, herrschte in Küstenregionen seit jeher reges Interesse an dem schmackhaften Seafood. Ihren endgültigen Siegeszug feierten die Krustentiere aber erst, seit es im 19. Jahrhundert möglich wurde, sie nach dem Fangen einzufrieren. Die tiefgefrorenen Garnelen gelangten somit in Regionen fernab des Meeres und bereicherten auch die dortige Küche.
Egal ob östlich oder westlich zubereitet, als Salat, Cocktail oder Risotto-Gericht – eines ist sicher: Garnelen sind seit Jahrtausenden “in” und werden auch in Österreich immer beliebter. Gerade darum sollten alle Freund*innen des schmackhaften Seafoods aber stets darauf achten, dass bei den Garnelen in ihrer Pfanne oder Kochtopf auch nachhaltige Zucht- und Verarbeitungsstandards eingehalten wurden. Erst die Gewissheit, dass die Garnele nachhaltig aufgewachsen ist und verarbeitet wurde, ermöglicht wirklichen kulinarischen Genuss.